Mit welchen aktuellen Herausforderungen sieht sich das Berufsbildungswerk konfrontiert? Welche Perspektiven gibt es und wie verändern sich Zielgruppen? Und im Besonderen: Wie kann die erfolgreiche Integration von Menschen mit Fluchthintergrund gelingen? Diese und andere Fragen wurden im Zuge des Besuchs der bayerischen Landtagsabgeordneten Christine Kamm (Sprecherin für Europapolitik, Asylpolitik und Integration Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Gehring (Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und parlamentarischer Geschäftsführer sowie bildungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) intensiv erörtert und diskutiert.
Besondere Beachtung und Anerkennung fand dabei das Dürrlauinger Modell, ein Konzept des Sankt Nikolaus KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums zur beruflichen Qualifizierung und Integration von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen mit Fluchthintergrund. Die Praxis hat gezeigt, dass dies am besten gelingt, wenn die berufliche und sprachliche Bildung im Zusammenhang mit dem Alltagsleben stehen und die jungen Menschen ganzheitlich, d.h. auch im Bereich Wohnen, intensiv gefördert werden. Von der Ankunft in Deutschland bis zur erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung vergehen hier nur rund vier Jahre, wie viele positive Beispiele zeigen.
Beim anschließenden Rundgang konnten sich die Besucher einen guten Praxiseindruck von der Arbeit am Standort verschaffen: So steht Abdou Toure kurz vor seinem erfolgreichen Gesellenabschluss als Werkzeugmaschinenspaner und erklärt den beeindruckten Abgeordneten Gehring und Kamm zusammen mit Gesamtleiter Konrad Fath seinen Berufs- und Aufgabenbereich.
Es herrschte Einigkeit, dass mit diesem Ansatz eine schnelle und erfolgreiche Integration gelingen kann. Dabei sind verlässliche Rahmenbedingungen, gestaltet von Politik und Verwaltung, ein zentrales Erfolgskriterium und zwar nicht nur für die erfolgreiche Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund, sondern eben auch für die Arbeit der Gesamteinrichtung.